Theologischer Studientag Taufe
Am Samstag, 27. September laden wir zum Thema „Eine Taufe-100 Fragen“ zu einem Studientag mit Oberkirchenrat i.R. Prof. Dr. Ulrich Heckel ein. Vorab haben wir ihm ein paar Fragen gestellt.
Herr Heckel, was bedeutet es Ihnen ganz persönlich, dass Sie getauft sind?
Am Ende des Matthäusevangeliums sagt der Auferstandene: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“. Mit diesen Worten schießt er den Taufbefehl ab. Seine Zusage gilt nun für mein ganzes Leben. Jesus geht mit mir durch Höhen und Tiefen, durch Dick und Dünn. Und am Ende werde ich für immer bei ihm sein. Die Taufe ist ein Ur-Segen. Und jeder Segen eine Tauferinnerung, die uns im Glauben bestärkt und vergewissert.
Wie würden Sie die Taufe einer Person, die noch nie von diesem „Ritual“ gehört hat, kurz beschreiben?
Die Taufe verbindet mein Leben mit Christus. Alles, was er in seinem Leben, durch seinen Tod und seine Auferstehung an Karfreitag und Ostern für uns getan hat, wird mir in der Taufe persönlich zugeeignet.
In der Taufe verspricht er mir, dass ich ganz zu ihm gehöre. Diese Zusage wird mir durch die Zeichenhandlung mit Wasser spürbar nahegebracht. So begründet die Taufe nicht nur die Gemeinschaft mit Christus, sondern auch die Aufnahme in die Kirche. Sie verbindet auch mit allen, die getauft sind, weltweit und zu allen Zeiten, über alle Generationen hinweg.
Gibt es Aspekte der Taufe, die im Neuen Testament wesentlich sind, die wir heute wieder mehr in den Blick nehmen sollten?
Geht hin, tauft und lehrt, sagt der Auferstandene im Taufbefehl. Dazu gehört auch, dass wir immer wieder neu in Erinnerung rufen, was Jesus gesagt, gelehrt und getan hat, kurz gesagt, was sein Wille für unser Leben bedeutet. Das sollten wir wieder stärker bedenken.
Wie stehen Sie zu der Idee, die Taufe und die Mitgliedschaft in der Kirche voneinander zu trennen?
Ich erkenne darin den Wunsch, die Zugehörigkeit zu Christus von der Institution der Kirche abzukoppeln. Aber die Taufe begründet nicht nur die Verbundenheit mit Christus, sondern sie schafft auch Gemeinschaft mit anderen, die aufgrund der Taufe ebenfalls zu Christus gehören. Zum Christsein gehört auch, dass wir es gemeinsam mit anderen feiern im Gottesdienst.
Vielen Dank! Wir freuen uns auf Ihre Ausführungen und den Austausch bei unserem Studientag.